Apple setzt mit seinem Sparkonto in den USA die Banken unter Druck – bald auch in Europa?

Das Handelsblatt berichtet darüber, dass Apple in einem gemeinsamen Projekt mit der Investmentbank Goldman Sachs seit April in den USA ein Sparkonto mit Zinsen in Höhe von 4,15 Prozent anbietet. Damit setzt der Tech-Konzern klassische Banken stark unter Druck. Dort werden nämlich bislang vergleichsweise geringe Zinsen auf Sparguthaben gezahlt. Das neue Apple-Konto stößt daher auf enormen Zulauf: laut US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ flossen bereits in den ersten vier Tagen fast eine Milliarde Dollar auf die Apple-Sparkonten, 240.000 Konten seien innerhalb einer Woche eröffnet worden. Bislang ist das neue Konto ausschließlich für Nutzerinnen und Nutzer in den USA gedacht, die bereits über die Apple Card (Kreditkarte) verfügen. Bezüglich einer internationalen Ausrollung äußert sich Apple aktuell noch nicht. Oliver Mihm, Chef von Investors Marketing, geht davon aus, dass es hier in absehbarer Zeit erste Testmärkte geben werde, „in denen Apple versuchen wird, Einlagen einzuwerben“. Er verweist darauf, dass Apple im Fall eines Markteintritts eine aggressive Zinskampagne starten könnte − ähnlich wie die ING in Deutschland vor 20 Jahren − und dass das „schnell zu Abflüssen in Milliardenhöhe bei den etablierten Banken führen“ könne.

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