IM-Studie Einlagenzins: Wechselbereitschaft der Bankkunden steigt weiter
- 37 Prozent der Sparer würden für 1 Prozentpunkt mehr an Zins die Bank wechseln
- Zwei Drittel der Kunden wurden bisher nicht von ihrer Bank auf die gestiegenen Zinsen angesprochen
- Mehr als die Hälfte der Kunden nutzt Online-Vergleichsportale, um sich über Zinsen und Produktangebote zu informieren
Frankfurt am Main, 6. Dezember 2023. Das Thema Einlagenzins gewinnt bei den Bankkunden in Deutschland an Bedeutung. 37 Prozent der Sparer waren im November bereit, für 1 Prozentpunkt mehr an Zinsen ihr Finanzinstitut zu wechseln, so die aktuelle Erhebung der auf den Finanzmarkt spezialisierten Managementberatung Investors Marketing. Im Februar 2023 waren es bei der gleichen Erhebung erst 32 Prozent. Etwa jeder Fünfte Kunde von Sparkassen und Volksbanken und Raiffeisenkassen gibt an, immer noch keine Zinsen auf deren dortiges Tagesgeld zu erhalten. „Der Zins ist wieder in der Wahrnehmung der Kunden angekommen“, sagt Dr. Oliver Mihm, der Vorstandsvorsitzende von Investors Marketing. „In den nächsten Wochen wird der Wettbewerb um Kunden weiter anziehen.“
Für die aktuelle Erhebung befragte Investors Marketing (IM) im November 2023 insgesamt 1200 Bankkunden in Deutschland nach ihrer Wechselbereitschaft für 1 Prozentpunkt mehr an Zinsen. Gaben noch im Februar 28 Prozent der Sparer bei der gleichen Frage an, kein Interesse an einem Wechsel zu haben, waren es im November nur noch 21 Prozent (siehe Grafik). Der Anteil der Indifferenten war mit 42 Prozent in etwa gleich zum Jahresbeginn (40 Prozent).
Besonders hoch ist die Wechselbereitschaft bei den Kunden im Altersband 30 bis 49 Jahre. So sind 41 Prozent der 30 bis 39jährigen bereit, für einen höheren Zins ihre Hausbank zu wechseln, bei den 40 bis 49jährigen sind es sogar 44 Prozent. Bei den Älteren dagegen ist das Interesse weniger ausgeprägt, bei den über 60jährigen zeigt rund ein Drittel kein Wechselinteresse für 1 Prozentpunkt mehr Zinsen. Liegt die Wechselbereitschaft im Durchschnitt bei 37 Prozent, ist sie bei Kunden mit einem Anlagevermögen von unter 25.000 Euro deutlich unterdurchschnittlich. Mit steigendem Vermögen nimmt hier das Interesse zu, Kunden mit einem Vermögen zwischen 125.000 und 250.000 Euro sind zu mehr als 50 Prozent wechselbereit. „Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die jüngeren und wohlhabenden Kunden dem Zins eine hohe Bedeutung zumessen und damit die für die Banken besonders interessanten Kunden“, so Oliver Mihm, der CEO von IM.
Auffällig sind die Unterschiede bei der Wechselbereitschaft nach Hausbankverbindung. Während bei der Commerzbank oder der ING immerhin 59 beziehungsweise 53 Prozent der Kunden für 1 Prozentpunkt mehr an Zins ihr Finanzinstitut wechseln, sind es bei der Deutschen Bank 32 Prozent und bei den Sparkassen nur 31 Prozent (siehe Grafik).
Erhalten bei den Direktbanken wie ING oder DKB oder auch bei der Commerzbank nach eigener Wahrnehmung fast alle Kunden Zinsen, sind es bei den Sparkassen sowie den Volksbanken und Raiffeisenbanken nur 70 beziehungsweise 66 Prozent. Bei diesen Finanzgruppen wurden die Kunden in diesem Jahr kaum auf die Möglichkeit von Zinsen angesprochen, bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken waren es nur 20 Prozent, während bei der Deutschen Bank und der Commerzbank fast zwei Drittel zu diesem Thema kontaktiert wurden. „Insgesamt wurde in diesem Jahr nur rund ein Drittel der Sparer in Deutschland aktiv von ihrer Bank auf die Möglichkeit von Zinsen angesprochen“, sagt Oliver Mihm, CEO von IM. „Damit verschenken die Institute eine gute Möglichkeit, mit ihren Kunden ins Gespräch zu kommen und die Verbindung zu stärken.“
Eine wichtige Rolle bei der Suche nach dem besten Angebot spielen die Vergleichsportale. Mehr als die Hälfte der Bankkunden in Deutschland informiert sich mittlerweile auf Plattformen wie Check24 oder Verivox, wobei Check24 bislang der unangefochtene Marktführer ist. 79 Prozent der Vergleichsportalnutzer nutzen Check24, Verivox folgt an zweiter Stelle mit 7 Prozent. Allerdings nutzen nur 23 Prozent derjenigen, die sich über Portale informieren, diese auch für den Abschluss. „Die klassischen Finanzinstitute sind hier noch im Vorteil“, sagt Oliver Mihm, CEO von IM. „Dies kann sich in nächster Zeit allerdings ändern, wenn andere Player wie etwa Amazon in das Finanzgeschäft einsteigen werden.“
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