IM-Trendstudie 2021: Fast 60 Prozent der Bankkunden wollen keine Negativzinsen akzeptieren

  • Fast 60 Prozent der Bankkunden haben kein Verständnis für Negativzinsen
  • 54 Prozent der Befragten erwarten laut der aktuellen Trendstudie der Managementberatung Investors Marketing jedoch keine persönliche Betroffenheit
  • Sollte die Bank doch Strafzinsen verlangen, wäre ein Bankwechsel oder eine Umschichtung in Wertpapiere die wahrscheinlichste Reaktion
  • Die Umschichtung in Wertpapiere als Reaktion auf Strafzinsen hat seit dem Jahr 2019 einen Akzeptanzsprung bei Privatkunden von 22 auf 40 Prozent erfahren

 

Frankfurt, 17. Juni 2021. Dem Gros der Bankkunden in Deutschland (86 Prozent) ist das Thema Negativzinsen bekannt. Doch rund 60 Prozent von ihnen halten eine Weitergabe an Verbraucher für nicht nachvollziehbar. Mehr als die Hälfte der im Rahmen der Studie befra-gen Bankkunden (54 Prozent) erwartet, persönlich nicht von Strafzinsen betroffen zu sein. Sofern dies doch der Fall wäre, möchte ein erheblicher Teil der Anleger die Bank wechseln (44,5 Prozent) oder die finanziellen Mittel in Wertpapiere umschichten (40,2 Prozent). Unter jungen Kunden zwischen 18 und 29 Jahren ist dieser Anteil mit 50,6 Prozent besonders hoch. Dies ergibt sich aus der aktuellen Trendstudie 2021 der Managementberatung Investors Marketing AG.

„Das Thema Negativzinsen ist in den Köpfen der Bankkunden angekommen. Während noch vor zwei Jahren rund ein Drittel überhaupt keine Kenntnis davon hatte, dass die eigene Bank bei der Europäischen Zentralbank (EZB) im Falle einer Einlagerung Strafzinsen in Höhe von 0,5 Prozent zu zahlen hat, gilt dies heute nur noch für 14 Prozent der Verbraucher. Allerdings ist sich weiterhin noch nicht einmal jeder Zweite darüber im Klaren, dass die Sache sie oder ihn persönlich betreffen kann“, sagt Dr. Oliver Mihm, CEO der Managementberatung Investors Marketing AG.

Insbesondere unter jungen Anlegern zwischen 18 und 29 Jahren herrscht auch weiterhin ein hoher Grad an Unkenntnis beim Thema Strafzinsen. Rund ein Drittel (31,3 Prozent) haben davon noch nie gehört. Ganz anders sieht die Situation bei den über 60-Jährigen aus: 60 Prozent von ihnen kennen die bestehende Regelung im Hinblick auf die Zahlungsverpflichtung von Banken gegenüber der EZB.

Der Anteil der Kunden, die heute bereits Strafzinsen bezahlen, ist mit 1,9 Prozent recht niedrig. Immerhin 14,9 Prozent der Kunden wurden von ihrer Bank schon auf Strafzinsen angesprochen, bezahlen aber keine Negativzinsen. Der Großteil der Privatkunden sieht jedochkeine persönliche Betroffenheit durch Negativzinsen: 54 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Strafzinsen sie nicht betreffen werden.

Bankkunden suchen im Falle von Negativzinsen nach Alternativen

Grundsätzlich ist die Akzeptanz einer negativen Verzinsung sehr niedrig – dies ging bereits aus vorausgehenden Umfragen von Investors Marketing hervor: So halten es derzeit fast 60 Prozent der Befragten nicht für nachvollziehbar, dass Minuszinsen überhaupt an Privatkunden weitergegeben werden. Folglich suchen Anleger für den Fall einer Betroffenheit des persönlichen Kontoguthabens nach Alternativen. Erste Option ist der Wechsel zu einer anderen Bank (44,5 Prozent). Jeder Vierte würde in Bargeld umschichten (25,6 Prozent) und ein noch höherer Anteil in Sachwerte wie Immobilien (37,4 Prozent).

Ein Großteil der Befragten (40,2 Prozent) wäre auch bereit, in Wertpapiere zu investieren. Die Akzeptanz von Wertpapieren als Option zur Umgehung von Strafzinsen ist damit seit dem Jahr 2019 von 22 auf 40 Prozent gestiegen. Besonders hoch ist dieser Anteil mit 54,4 Prozent unter den Kunden mit einem großen Anlagevermögen von mehr als 300.000 Euro. Die Differenzierung nach Altersgruppen wiederum offenbart: Mit 50,6 Prozent ist die Quote derer, die auf Aktien & Co. setzen würden, unter der jungen Bankkunden überdurchschnittlich hoch. Doch auch die über 60-Jährigen reihen sich mit 44,2 Prozent beinahe nahtlos ein.

„Nachdem Strafzinsen in Zukunft immer stärker Einzug in die Realität halten werden, ist die Suche nach Alternativen für Bankkunden zunehmend von Bedeutung. Umso erstaunlicher ist es, dass seitens von Kreditinstituten bislang nicht umfassend auf Aktien, Anleihen und analog strukturierte Geldanlagen aufmerksam gemacht wird: So zeigt sich im Rahmen unserer Studie, dass etwa 30 Prozent der Befragten noch nie auf Wertpapiere angesprochen wurden“, sagt Dr. Oliver Mihm. „Damit verschenken Banken erhebliche Potenziale, um ihr Geschäft anzukurbeln. Gleichzeitig laufen sie Gefahr, Kunden an Wettbewerber zu verlieren.“

Unter dem Titel „IM-Trendstudie Negativzins 2021“ befragte Investors Marketing im Mai 2021 in einer Online-Erhebung 1.000 Finanzentscheider ab 18 Jahren, die allein oder gemeinsam über Finanzangelegenheiten entscheiden und über einen Haushalts-Anlagebetrag von mindestens 25.000 Euro verfügen.

Über Investors Marketing Management Consultants
Investors Marketing ist die erste und einzige Managementberatung für Banken und Sparkassen mit einem zu 100 Prozent kundenzentrierten Beratungsansatz. Wachstums- und Ertragsstrategien, aber auch Kosten- und Effizienzstrategien entwickelt Investors Marketing immer aus Sicht der relevanten Zielgruppe – des Kunden. Der besondere Beratungsansatz und die ausschließliche Fokussierung auf den Finanzdienstleistungsmarkt haben Investors Marketing zur ersten Wahl in mehr als 700 erfolgreich umgesetzten Projekten gemacht. Zu den Klienten zählen national und international führende Banken, Sparkassen, Versicherungen, Fondsgesellschaften, Bausparkassen und FinTechs.

 

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